Lesung
11. April. 2024, 20:00 Uhr bis 11. April. 2024

... beziehungsweise LIEBE ? ...

ein interaktiives Post-Pandemie-Theaterstück von
Mona May
als
szenische Lesung

... beziehungsweise Liebe ? ... ist ein Post-Pandemie-Stück von Mona May, das in Wirklichkeit eine tragisch-komische Liebesgeschichte mit philosophischem Touch und einem Schuss Ironie ist.Das Ungewöhnliche an dieser szenischen Lesung ist, dass sie zugleich die fragmentarische Uraufführung des Stückes, der in Wien lebenden Dramatikerin Mona May, ist.
Die Schauspielerin Katharina Aschauer (Quasi-Quasar-Theater / Graz) und der Schauspieler Martin Brachvogel (Follow The Rabbit / Graz) werden ... beziehungsweise Liebe ? ... am 11.04.2024 um 20:00 im Atelier12, Münzgrabenstraße 24, 8010 Graz, wunderbar in Szene setzen. Reservierung: karten@argeleute.com oder Tel: 0660 / 22 66 708


Eine Frau und ein Mann, die seit langem ein Paar - genau genommen ein Ehepaar - sind, bekommen nicht mit, dass die Pandemie längst zu Ende ist und mit ihr auch der Lockdown und die kollektive Quarantäne.
Bisher lebten die beiden, mehr oder minder wie zwei Fremde aneinander vorbei, so als existierten er und sie in komplett unterschiedlichen „Welten“. Doch aufgrund der globalen Krise wurden sie zu Gefangenen in ihren eigenen vier Wänden, sodass ihr privater Raum zur öffentlichen Bühne und zum Schauplatz ihrer Beziehung wird.
Die Frau wundert sich zwar über die Anwesenheit des Publikums, kann aber nicht wirklich zuordnen, warum diese „Leute“ hier sind und was sie wollen. Wiewohl ihre Sehnsucht und der Wunsch groß sind, endlich wieder soziale Nähe und wärmende Interaktionen mit anderen Menschen erleben zu können.
Es ist als würden die beiden nun in einer Auslage sitzen und ihre Gefühle, aber auch ihre weltanschaulichen Konflikte ganz offen zur Schau stellen: es werden Dinge ausgesprochen und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die sich sonst nur im Verborgenen abspielen und an denen man den Partner, die Partnerin nicht teilhaben lassen wollte oder konnte, weil man selbst nichts davon wusste. Zutiefst menschliche Gefühle, wie Eifersucht, Neid und Angst, werden sichtbar.
Viele Fragen tauchen auf, so zum Beispiel, was ist meine, was deine, was unsere gemeinsame Realität und in welche kollektive Realität sind diese Realitäten eingebettet? Und natürlich wird die Königsfragen aller Fragen gestellt: wieweit ist
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das „Private“ überhaupt vom „Öffentlichen“ trennbar?
In Vielem findet das Paar keinen Konsens: das, was für ihn wahr ist, hat für sie keine Gültigkeit und umgekehrt. So werden durch die Art der Beziehung des Paares, weitere Fragen in Bezug auf gesellschaftliche Normen und Normalität aufgeworfen, ebenso wie die quälende Frage der Protagonistin, ob ihr Mann nun eine Geliebte hat oder doch nicht.
Gerade durch die Verunsicherungen, die durch dieses unerwartete Zusammengepfercht-sein entstehen, nähert sich das Paar aneinander an. Aber diese Nähe erlaubt es erst, dass sich die Ängste, Zwänge und Zweifel so richtig zeigen. Und so offenbaren sie sich einander Schritt für Schritt, wodurch Missverständnisse, Verunsicherungen und Verwirrungen vorprogrammiert sind. Wenn sie ihr wahres Gesicht zeigen, geschieht das nicht immer gewollt und freiwillig.
So hat er schon - unbemerkt von seiner Frau - vor Covid19 an einem Waschzwang gelitten, der sich nun bis ins Wahnhafte gesteigert hat, während ihre Eifersucht eine krankhafte Form angenommen hat. Es entspinnen sich absurd anmutende Dialoge, die aber einen tiefen psychologischen Hintergrund haben, denn beide wollen nur das Eine: gesehen, geliebt und angenommen werden.
Und das Dumme an der ganzen Sache ist eben, dass die Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns längst vorbei sind.
Wir wissen nicht, ob vor allem der Mann diese Tatsache nicht mitbekommen hat, weil er so mit sich und den partnerschaftlichen Konflikten beschäftigt ist oder, ob er einfach lieber in diesem Zustand der sozialen Isolation verharren möchte, weil ihm dieser auch Schutz und Sicherheit bietet.

Über Mona May gibt es einiges zu sagen, aber nicht nur über sie, sondern auch über ihren ungewöhnlichen Schreibstil, den sie die radikale Verdichtung der Worte und performative Literatur nennt. Es geht ihr dabei um die Reduktion auf das Wesentliche und die Verlebendigung der Sprache.
Die Autorin Daniela Noitz schreibt über die Texte von Mona May Folgendes und wer sich mit den Arbeiten Mays beschäftigt, wird diesen Worten nur zustimmen können.
„Ich denke, dass diese Art von Texten weit über einen informativen, inhaltlichen Aspekt hinausgehen und Schichten in uns erreichen, die ich beinahe als archaisch bezeichnen möchte. Sie gehen in die Tiefe, erreichen die Wurzeln und vermögen zu beflügeln, kraftvoll im Ausdruck und gleichzeitig beeindruckend in der Verknappung.“
Die in Wien lebende Autorin Mona May, ist nicht nur die künstlerische Leiterin des Vereins argeLeute, den sie auch initiiert hat, sie ist Vollblutkünstlerin. Als Lyrikerin und Autorin von Kurzgeschichten und Textkonzentraten ist sie in Insiderkreisen längst kein Geheimtipp mehr. Als Tanz- und Theaterschaffende vereint sie gleich mehrere Metiers miteinander. So schreibt und inszeniert sie alle ihre Stücke selbst. Dabei geht sie als Theaterautorin und Regisseurin aufgrund ihrer künstlerischen Vielfalt außergewöhnliche Wege. Wobei sie niemals in eine ästhetische Beliebigkeit abgleitet und sich eine überwältigende Stringenz durch ihr Gesamtwerk zieht.
Sie selbst sieht sich als unromantische Wortmalerin, als Kunstvisionärin, als kritischer Freigeist und als philosophische Philanthropin, die die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgibt.

Katharina Aschauer wurde 19975 in Kirchdorf/Krems als drittes von vier Kindern geboren. Schon früh begeisterte sie sich für das Theaterspiel. Mit acht Jahren spielte sie in einem Schulstück die Hauptrolle und seitdem hat die Theaterluft sie in ihren Bann gezogen und das Berufsziel Schauspielerin zu werden stand fest.
Nach bestandener Matura siedelte siedelte sie nach Graz, wo sie die internationale Sommerakademie für Theater und Straßentheater besuchte (Fach: Komödie unter George Isherwood)
Nach gescheiterter Aufnahmeprüfung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, begann sie das Studium „Bühne, Film und andere Medien“ an der Karl‐Fanzens‐ Universität Graz wo sie auch bei der Universitätstheatergruppe mitwirkte. Daraus hervor entwickelte sich die Theatergruppe Mimikry deren Mitglied sie bis zur Auflösung war.
Seit 1999 konnte sie ihren Berufswunsch endgültig verwirklichen und spielt seither beim Quasi‐Quasar‐Theater (deutschsprachiges Kindertheater) vorwiegend die weibliche Hauptrolle.
Seit 2020 praktiziert sie szenische Lesungen und widmet sich vermehrt der Fotografie (Fabel für verschiedene Kanaldeckel)
Einige Eckdaten:
Katharina Aschauer (*1975) in Kirchdorf/Krems. Matura am BORG Kirchdorf 1995, 1995-1997 Studium: Geschichte/Medienfächerbündel,
2010 Kultur und Konzept –Zertifkatslehrgang „Der professionelle Kulturbetrieb“ 2013 Zertfkat Kultur-Managerin (Systemcert)
2020 Ausbildung zur Sprecherin MS1/ RSA (SL Multmedia GmbH & Co KG)
1998 Ausbildung mit Diplom (Auszeichnung) Animaton und Freizeitbetreuerin in St.
Johann/Tirol,
2006 erfolgreiche Eignungsprüfung vor der paritatischen Prüfungskommission
Theater in der Josefstadt,

Künstlerische Tätigkeiten:
2021-2022 GoGoGo Mobilise – Demobilise Schaumbad Graz (Turtle)
Seit 2021 Leitung Theater im Atelier 12 Graz2021/2022 Lyriklesungen von
verschiedenen AutorInnen ua. Elisabeth N. Schwarzl
2020 Sonntagsmatineen: Lesungen von Texten (Mona May)
2017-2019 Leitungsteam von murKULTur: Programmerstellung,
KünstlerInnengespräche, Konzepteinreichung, Marketng/Werbung, Organisaton vor
Ort. Mitgestaltung des Eröffnungsprogrammes „Der Tag der Begegnung“
April 2019 in der Kirche sancTuary Graz.
1999 bis heute Quasi-Quasar-Theater Kindertheater Tätigkeiten: Schauspielerin,
Rollenerarbeitung, Requisiten, Kostüm, Organisation: PR-Marketing,
Kundenbetreuung...

MARTIN BRACHVOGEL machte seine Schauspielausbildung in den USA (West Valley College, Kalifornien, wo er auch maturierte) und in Frankfurt am Main (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Diplom: 1996). Mit Frankfurter Kommilitonen gründete er 1996 eine freie Theatergruppe. Dazu kamen Gastrollen an diversen deutschsprachigen Stadt- und Staatstheatern. Nach vier Jahren freier Theaterarbeit wechselte er im Jahr 2000 als festes Ensemblemitglied an das Schauspielhaus in Graz. 2004 verließ er das Ensemble und gründete im selben Jahr die Theatergruppe Follow the Rabbit. Seitdem führt er auch Regie. Seine Inszenierung von AN DER ARCHE UM ACHT am Vorarlberger Landestheater wurde 2015 mit dem STELLA-Preis als bestes Kinderstück Österreichs ausgezeichnet. 2018 inszenierte Herr Brachvogel Sergej Gößners MONGOS, das zur besten Jugendtheaterproduktion Österreichs gekürt und beim Wiener “Falter” auf den 3. Platz der besten Inszenierungen des Jahres 2018 gesetzt wurde. Seine Inszenierung von Fabrice Melquiots DIE ZERTRENNLICHEN am Vorarlberger Landestheater wurde wurde 2019 für den STELLA-Preis als herausragende Jugendtheaterproduktion nominiert.Es folgten Inszenierungen am BAMBI am Landestheater Linz und KOHLHAAS - MORAL HIGH GROUND (Eigenproduktion Follow the Rabbit), die für den STELLA-Preis nominiert wurde und 2023 SHOOT ́N ́SHOUT, eine Produktion von Follow the Rabbit und dem Staatstheater Wiesbaden in Koproduktion mit dem Grazer Next Liberty und dem Apollo Apollo Theater in Siegen. Seit 2024 Dozent für Rollengestaltung an der Kunstuni Graz.






Atelier 12 - Freie Kunst-, Kultur- und Bildungsinitiative

Missionstatement
Das ATELIER 12 ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Kunst und Kultur, die im gängigen Mainstream des öffentlichen Kunst- und Kulturbetriebs nur am Rande erscheint, eine Plattform zu bieten, um in der Gesellschaft wahrgenommen zu werden.

Das ATELIER 12 versteht sich dabei als Off-Space, der sich der Förderung junger, aufstrebender und im offiziellen Kanon unterrepräsentierter Künstlerinnen und Künstler annimmt und ihnen die Chance bietet, sich und ihr Werk einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten steht der kunstschaffende Mensch und sein Werk. Dabei verstehen wir uns als Kulturvermittler, der einen möglichst niederschwelligen Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung ermöglicht.

Als antizyklisches Angebot zum gängigen Kunst- und Kulturbetrieb bietet das ATELIER 12 genügend Freiraum für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Ausformungen und Ausdrucksmöglichkeiten von Kunst und kulturellem Schaffen.
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Kontakt

Atelier 12 – KKB „Münzgraben“
Freie Kunst-, Kultur- und Bildungsinitiative


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8010 Graz
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