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 click für mehr Bilder | Lichtspiele 22. März. 2023, 19:00 Uhr bis 14. Juni. 2023
EYES ON ... Jean-Pierre Melville – Reise ans Ende der Nacht
EYES ON ...
Jean-Pierre Melville – Reise ans Ende der Nacht
JEAN-PIERRE MELVILLE war ein französischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, der mit bürgerlichen Namen Jean-Pierre Grumbach hieß und am 20. Oktober 1917 in Paris geboren wurde. Seine Begeisterung für die amerikanische Kultur veranlasste ihn, schon früh den Namen seines Lieblingsschriftstellers Herman Melville anzunehmen. 1946 gründete MELVILLE, der im Krieg im Widerstand gekämpft hatte, seine eigene Produktionsgesellschaft und drehte den Kurzfilm Vingt- quatre heures dela vie d’un clown und 1949 den Langfilm Le silence de la mer, ein bildstarkes Kammerspiel nach einer Novelle von Vercors; außerdem inszenierte er 1950 Jean Cocteaus Roman Les enfants terribles.Dessen Einfluss auf MELVILLE, im Doppel mit dem des US-Gangstermythos, gaben seinen Filmen eine seltsame Stilisierung, die sich zwischen Zartheit und Coolness zu vermitteln verstand. Bob le flambeur (1956), Le doulos (1962), Le deuxième souffle (1966), Le samouraï (1967), Le cercle rouge (1970) und Un flic (1972), viele davon mit dem unvergleichlichen Alain Delon, waren hochartifizielles Genrekino, welches die künstlerische Tradition des Film Noir fortführte und bereicherte. Eine Abkehr von seiner üblichen Passion bedeutete Léon Morin, prêtre (1961), die emotionale Studie eines Gewissenskonflikts mit einer der besten Darstellungen Jean-Paul Belmondos in der Rolle eines Priesters zur Zeit der deutschen Besatzung in Frankreich. Sein L’armée des ombres (1969), ein unterkühltes Résistance-Drama schließlich, gilt bis heute unangefochten als Meisterstück in seiner Kombination aus Thriller, Kriegsfilm und Dokumentation.
Seine außerordentliche Unabhängigkeit - er arbeitete in seinem eigenen Studio und war nicht am kommerziellen Verleihsystem angeschlossen - sowie sein Verständnis für populäre amerikanische Filmkunst machten ihn zum Idol für die jungen Regisseure der Nouvelle Vague wie François Truffaut, Éric Rohmer oder Claude Chabrol. So spielte er beispielsweise eine Gastrolle für Jean-Luc Godard in dessen Kultfilm À bout de souffle (1960), wo er auch seinen weißen Stetson trug, der Zeit seines Lebens sein Markenzeichen war.
JEAN-PIERRE MELVILLE starb völlig überraschend am 2. August 1973 während einem Mittagessen mit seinem Regiekollegen und Freund Philippe Labro mitten in der Produktion zu einem neuen Film.
Annlässlich seines 50. Todestages zeigt der MEDIENVEREIN „MACGUFFIN“ in Kooperation mit der Filmwerkstatt des ATELIER 12 erstmals in Graz das gesamte Oeuvre dieses so unvergleichlichen Meisters der klassischen europäischen Filmkunst.
Film ab!
© A. Heimo Sver, 2023
(mit Unterstützung d. rororo Filmlexikon)
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Atelier 12 - Freie Kunst-, Kultur- und Bildungsinitiative
Missionstatement
Das ATELIER 12 ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Kunst und Kultur, die im gängigen Mainstream des öffentlichen Kunst- und Kulturbetriebs nur am Rande erscheint, eine Plattform zu bieten, um in der Gesellschaft wahrgenommen zu werden.
Das ATELIER 12 versteht sich dabei als Off-Space, der sich der Förderung junger, aufstrebender und im offiziellen Kanon unterrepräsentierter Künstlerinnen und Künstler annimmt und ihnen die Chance bietet, sich und ihr Werk einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten steht der kunstschaffende Mensch und sein Werk. Dabei verstehen wir uns als Kulturvermittler, der einen möglichst niederschwelligen Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung ermöglicht.
Als antizyklisches Angebot zum gängigen Kunst- und Kulturbetrieb bietet das ATELIER 12 genügend Freiraum für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Ausformungen und Ausdrucksmöglichkeiten von Kunst und kulturellem Schaffen. |
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